[Kopf oderZahl]
Du empfindest Normalität.
Dein Schmerzgedächtnis versagt,
in dem es paradoxerweise,
beste Arbeit leistet.
Während du versucht bist,
dich zu erinnern,
wie Es sich anfühlt,
wenn Es dich quält,
hat es bereits längst begonnen,
jenes zu vergessen,
möglicherweise,
um dich zu schützen.
Dich quält es unbeschreiblich.
Dein …gedächtnis versagt,
hat dich vergessen lassen,
wie Es sich anfühlt,
wenn Unbeschwertheit,
dich leicht macht.
Möglicherweise,
um…
In beiden Fällen,
nimmt das dominierende Gefühl,
seine Hauptrolle ernst.
Es hält sich nur bedeckt,
was das “Wann” anbelangt.
Die Fragestellung
nach dem “Warum”,
längst,
unter vergebene
Liebesmühe
verbucht.
©hristof
[Part of the game]
Rezidivierend depressive Störung,
um das Kind,
beim Namen zu nennen,
liegt,
um im Bild zu bleiben,
in schmerzlichen Wehen,
in chronischen Episoden,
mir ungeborenen,
schwer im Bauch.
Viel komplizierter,
ließe sich,
mein Krankheitsbild,
wohl nicht benennen.
Auch schlicht unmöglich,
die Wehen brächten,
weil rein metaphorisch
Erleichterung,
Sie zu
gebären.
©hristof
Gedanken über Menschen und das Meer (9)
[Frei][tot]
Sie ist glücklich.
Sie ist aber auch sehr müde
Sie hat sehr viel vom Leben bekommen.
Sie möchte sich nun vom Leben verabschieden.
Sie hat ihren Abschied genau geplant.
Sie hat den Ort bewusst gewählt.
Sie möchte am Meer sein.
Sie will Sand spüren.
Die Wellen hören.
Das Salz riechen.
Ausatmen
Einatmen
Aus.
Sie ist traurig.
Sie ist völlig erschöpft.
Sie wurde des Lebens beraubt.
Sie musste sich von Ihrer Heimat verabschieden.
Sie hatte keine Ahnung, was kommen wird.
Sie weiß nicht, wo sie bleiben darf.
Sie treibt kraftlos im Meer.
Sie strandet am Ufer.
Die Wellen...
Das Salz...
Atem…
…los.
Aus.
©hristof
[phoenix]
seid wie phoenix
werft ab die asche
und gebärt mutig
neue hoffnung
©hristof
Diesen Text habe ich all meinen Kolleginnen und Kollegen und natürlich den Kindern gewidmet, die mich nach sehr, sehr langer Zeit wieder so liebevoll aufgenommen haben.
Darüber hinaus, in einer meiner schwierigsten Lebensumstände, voll und ganz hinter mir gestanden sind. Danke!
[Dankbar]
Offene Herzen.
Offene Ohren.
Offene Menschen.
Ehrlichkeit.
Eine berührende Wahrnehmung,
die aufs kürzeste heruntergebrochen,
das zum Ausdruck bringen soll,
was Ihr Wesen ausmacht.
Selten, dass mir die Worte fehlen,
aber hier greift die deutsche Sprache zu kurz,
um zum Ausdruck bringen zu können,
wie groß meine Dankbarkeit ist!
Pure Empathie!
Unsicherheit.
Schuldgefühle
Scham.
Erkenntnisse,
die mich nach wie vor quälen.
Und es liegt noch nicht allzu lange zurück
und ich mir selbst die Frage stellte,
wie es um meine Belastbarkeit beschaffen ist.
Eine Überlegung Besitz von mir ergriff,
ob eine Rückkehr in die Schule,
auch wenn es mir das Herz brechen würde,
sollte ich mich dagegen aussprechen,
überhaupt noch denkbar wäre.
Pure Angst!
Weil Niemals! Nie!!!
Es ein absolutes No-Go wäre!
Sie ein Verhalten spüren zu lassen.
Sie für etwas leiden lassen müssen,
dass sie in keinster Weise,
selbst verschuldet haben.
Alleine der Gedanke daran,
die jungen Menschen,
könnten (m)eine Gereiztheit,
für die vermutlich nicht einmal ich,
sondern im Grunde mein Krankheitsbild
verantwortlich ist,
zu spüren bekommen,
wäre unerträglich.
Pure Rücksicht!
Ein (für mich) wichtigster Umstand,
ist das unvergleichliche Gefühl,
wo angekommen sein zu dürfen.
Auch wenn ein gewisser Zustand,
es mir hin und wieder Mühe bereitet
- ich mich oft aufraffen muss,
vor die Türe zu gehen,
um meiner geliebten Arbeit nachgehen zu können,
weil sich meine Depression,
als wahrlicher Motivationskiller zeigt,
ich, sobald ich meinen Arbeitsplatz betrete,
mich 100% angekommen fühle
und in der Zeit beim Tun mit den Kindern,
es mich meine Depression vergessenl lässt
und ich und sowas wie Glück verspüre.
Pure Dankbarkeit!
©hristof
[Status quo]
Während langsam deine letzten Traumbilder verblassen,
wälzt sich dein Körper bereits, unruhig, hin und her.
Dein sich noch im Halbschlaf befindlicher Geist,
hardert mit sich, ringt mit der Entscheidung, aufzustehen.
Im Grunde alternativlos,
weil wenn dein Gehirn,
einmal seine Aktivität
aufgenommen hat,
an ein Weiterschlafen,
paradoxerweise,
auch im Traume nicht,
mehr zu denken ist.
Mittlerweile gänzlich erwacht,
wuchtest du,
mehr oder weniger unfreiwillig,
der Schwerkraft entgegen,
deinen Körper aus dem Bett.
Einem Ritual gleich,
nimmst du am Tisch Platz,
überschlägst deine Beine,
hältst wie zum Schutz,
deine Arme um deinen Bauch,
als vermochtest du dadurch,
deiner Nervosität
Einhalt gebieten können.
Das Aushalten, ertragen,
der morgendliche Kampf,
gegen die Begleitsymptome,
deiner Depression,
die als quälende Unruhe,
sich ihren Raum nimmt,
und dort nicht selten
über Tags verharrt,
lähmt dich.
Trockene Tränen,
stummes Verzweifeln,
dir das Leid,
ins Gesicht geschrieben,
quält dich Frage
nach dem “Warum”.
Du raffst dich auf.
Wie ein fragiles Konstrukt,
setzt du behutsam,
einen Fuß vor den Anderen,
als könne jeder zu schnelle Schritt,
das innere Ungleichgewicht,
zusätzlich forcieren.
Dein Ziel. Dein Zwang.
Das überschaubare Chaos.
Es verlangt nach Ordnung.
Dein Bedürfniss:
Koffein und Nikotin.
Analog dazu,
symbolisiert Aufgeräumtheit,
psychisch betrachtet,
Stabilität.
Dein Wohnraum zeigt sich nun
von seiner penibel, akkuratesten Seite.
Kaffeedampf vermengt sich
mit den Rauchschwaden,
verbrannten Tabaks,
deine Stimmungslage,
…
Voll des Selbstmitleids,
voll der Angst,
diesem Zustand,
auf unbestimmte Zeit
ausgeliefert zu sein,
verstreichen so
Minute um Minute.
©hristof
un[er]fahren
Viele Jahre
unberührt
abstinent
es längst gelernt
damit zu leben
Viele Tage
getrennte Wege
Zusammenführung
nicht gelernt
sie zu erwarten
Viele Bilder
Zweisamkeit
Er wartungs
Haltung
und bereit
Viele Fragen
fraglos
ratlos
häufig
chaos
Viele Gedanken
Ans Du und uns
vom Ich im Wir
visionäres
Miteinander
©hristof
[Halt]
Nicht antworten
Bedeutet nicht Lügen
Deine Wahrheit
vom Menschen
der vermisst
Ich hielt daran fest
und letztendlich
die Ungeduld gezähmt
wurde Hoffnung
erfüllt
©hristof
[schonfrist]
die nervosität
legt eine pause ein
sie verschwand
so unerklärlich
nicht begreifbar
wie sie kam
unkuriert
behandlungsmäßig
resistent
stets dezent
im hintergrund
bleibt sie präsent
angst vor der angst
bekanntes schema
Ihretwegen
stets auf der lauer
rosa pillen
griffbereit
unabsehbar
die zeit der schonfrist
ungewissheit
trübt die stimmung
mental gesehen
verlorene zeit
©hristof
[Verlust]
Beziehungen fungieren
ohne Netz
brechen sie
lässt sie dich
in die Tiefe fallen
Während Gliedmaßen
unversehrt bleiben
Dein Körper
schmerzfrei
hat sich das Leid
anderenorts
eingenistet
festgeklammert
Beziehungen wandeln
auf verschlungenen Wegen
verlierst du die Balance
Niemand
reicht dir die Hand
haltlos
aufrecht stehend
metaphorisch
am Boden
das Vertrauen
verloren
zwingt dich
der Verlust
in die Knie
©hristof
[Zeit]
Ich verbringe meinen Tag
alleine
ungeteilt
soziale Zeitverschwendung
Des Zuhörens beraubt
erweckt
und irritiert
ermuntert
mich verrirt
Satt die Thesen
von Menschen
als soziale Wesen
Von Persönlichkeitsformen
jenseits der Regel
Abseits der Normen
bemüht verschlossen
sich selbst verpflichtet
pathologisch offen
selbstverliebt
Ich verbringe meine Zeit
alleine
ungeteilt
©hristof
[one way]
Einseitige Kommunikation
Sackgasse Mündungsarm
Sprachfluss
Fließrichtung
Einbahnstraße
Gedankenquelle
Text im Fluss
Auffangbecken
Füllvermögen
Nicht erreicht
©hristof
[gelesen]
Ich schreibe dir
Ich denk an dich
Du liest von mir
Du denkst an mich
überlegte Worte
erfahren Wertschätzung
Aufgenommenes
kreieren Bilder
Zwischen den Zeilen
indirekte Kommunikation
©hristof
[transparent]
nervosität und leid
verletzbarkeit
mich vers für vers
zu wiederholen
ganz ohne scham
ballast befreien
düster, fragil
stets unverhohlen
lyrische form
mich preiszugeben
wahrheitsgetreu
von mir erzählen
diesen weg
bewusst gewählt
werde ihn
zu ende gehen
die zeitenwende
bringt glück und trost
belastbarkeit
nichts wird mich quälen
©hristof
[analyse]
auto
meint selbst
mobil
meist schwer
selbst
im wollen
wie
im sollen
©hristof
[Kontaktverbot]
Widerwillen vs. freier Wille
verharre ich unfreiwillig,
freiwillig in Isolation.
Untragbare Situation.
Ich verkrieche mich.
Vergrab mein ich.
Ohne wirklich zu wissen warum,
ziehe ich Mauern um mich herum.
Ach könnt ich doch
über meinen Schatten springen
meine Unsicherheit
die imaginäre Wand bezwingen.
Wieder teilhaben am Leben.
Ohne Scheu, Menschen begegnen.
Den Kopf aus dem Sande ziehen.
Endlich wieder lachen
wieder lieben.
Normalität, normal erleben
Mich nicht der Einsamkeit ergeben
©hristof
[zu]flucht
mein schneckenhaus
ein schreckenshaus ?
untertags
nachdem die pflicht erbracht
zieht sich mein ganz privates ich
in sich zurück
in mich zurück
bin ich gar verrückt?
dann schließe ich die vorhänge
um nicht die augen schließen zu müssen
dann
wenn die sonne untergegangen ist
genieße ich das zarte licht des mondes
das durch ein schmales lichtband
in mein schneckenhaus trifft
ein wohltuender dunkler schleier
legt sich über mein schneckenhaus
plötzlich ganz weit entfernt
von einem schreckenshaus
mein schneckenhaus
©hristof
[Einblicke]
Das Meiste wurde längst erzählt
Veröffentlicht, von dem was quält
Intimste Details niedergeschrieben
von Kämpfen, ohne zu siegen
von Nächten, ohne zu träumen
den düster dunklen Räumen
von A wie Angst
bis Z wie Zwang
von Eins…
statt Zwei…
Doch eben nur das Meiste…
Bestimmt nicht alles.
Tabulos,
ohne Scheu
mich hinterfragt
Denkverbote,
mir entsagt
mögliche Optionen
Wege suchen,
die sich lohnen
…
Das Leben ist schön!
©hristof
Ab[lauf]
Wahrscheinlich
steht der Mond
in voller Pracht
Mit Sicherheit
die Sonne
nicht erwacht
Im Zeitfenster
dazwischen
Meter gemacht
Unruhig
von Eck zu Eck
Komm kaum
vom Fleck
©hristof
[Diagnose]
Ich tät gern...
...doch ich tu es nicht.
Stimmt dann doch
so dann doch,
doch wieder nicht.
Es fällt mir schwer
auch wenn Motive
sich im Hirn
fast überschlagen
wenn Bilder
nach Worten fragen
wenn Gedanken
niedergeschrieben
werden wollen
Aufmerksams
defizit
hyperaktive
Störung
So stehts im Buch
für Medizinerinnen
und Mediziner
für Patienten
so wie ich
so wie ich
so scheint es
einer bin.
©hristof
[vergessen]
ich wache auf
ich werde müde
…wache auf
…müde
wie bestellt
[beinahe vergessen]
und vom leben
nicht abgeholt
©hristof
lebens[durst]
eine quelle
ohne wasser
das bett vom bach
liegt trocken brach
dem fluss entlang
kein tropfen wasser
die hände formen
um zu fassen
was unfassbar
nicht begreifbar
nichts entrinnt
staub und stein
traum und träne
träge tropft
das feuchte leid
©hristof
[sinn]verloren
augen
ohren
nase
mund
art
tröpfelt
vor sich hin
nicht
vor sing hin
musingverbot
sprechverbot
von mund zu mund
darf nur der virus
©hristof
ab[normalität]
ein virus
klein
prognosen
regeln
jede menge
zahlenreihen
und immer wieder
das gefühl
im völlig
falschen
film zu sein
©hristof
[4u]
wer du bist
ich weiß es nicht
doch ich spüre
dich zu kennen
wie du bist
ich weiß es nicht
doch ich spüre
empathie
was dich ausmacht
weiß ich nicht
zahm und wild
so spüre ich
muss nicht wissen
um zu spüren
muss nicht kennen
um zu sehen
sanft vertraut
sanft berührt
sanft erfahren
sanft verstehen
©hristof
[wie]
ich stell mich auf den kopf
wühle suchend
in längst vergang'nen
verliere mich
im memo-chaos
wann beginnt man
- ist man fähig
zu erinnern?
ist es da
ist es zu finden?
©hristof
[wenn tränen frieren]
ihr ziel
ein leben
ohne krieg
mit perspektiven
ohne hunger
ein leben leben
das den namen
leben verdient
ihr neues ziel
heißt überleben
schwache körper
letzte hand voll
lebenswillen
der nässe trotzen
den babies
ihren hunger stillen
nun schwimmen
dem leben
die felle weg
geklammert an
das letzte hemd
ersäuft, durchnässt
ein kinderkleid
im kalten dreck
©hristof
[unchained]
ihre beine
tragen ihr schicksal
ihre füße
bringen sie her
Ihre hände
teilen das wasser
Ihre arme
durchschwimmen ein meer
Ihre finger
brechen hungrig
gemeinsam
das brot
Ihr glaube
Ihre wahrheit
Ihre hoffnung
lindert not
©hristof
[taten]drang
der tag wird kommen
oder die nacht
grundsätzlich ist
der stand der sonne
nebensächlich
ausschlaggebend
das ob und was
das ganz bestimmt
nicht nebenbei
geschehen wird
©hristof
[still]
niemand
mit lampenfieber
niemand
wird überzeugen
niemand
wird heute glücklich
niemand
sich drüber freuen
niemand
uns applaudieren
niemand
wird sich verbeugen
es herz
trägt trauer
und niemand
wird kondolieren
©hristof
[separatismus]
das uns getrennt
das wir verboten
ich’s allein
das regelwerk
zer/regelt
regel/recht
den raum
den traum
den platz vorm baum
©hristof
[phoenix]
seid wie phoenix
wirft ab die asche
und gebärt mutig
neue hoffnung
©hristof
[perspektive]
ich denke mich weit
weit aus dem fenster
zu weit?
wann ist weit
eigentlich zu weit
denke am tag
am Abend
in nächtlicher stille
…
den gedanken vertrauen
anziehung lügt nicht
©hristof
[metaphorisch]
mach dir ein bild
wie groß das gefühl
: den himmel auf erden
mach dir ein bild
wie sehr man vermisst
: springt dir das herz aus der brust
mach dir ein bild
von gelebter dynamik
: kein stein bleibt auf dem anderen
mach dir ein bild
von unsicherheit
: aufs glatteis geführt
mach dir ein bild
…
©hristof
[memo an mich]
ist es ihr wunsch
mich rar zu machen
mein verhalten
neu verwalten
mein bedürfnis
hungrig halten
mir die nahrung
aus dem garten
meiner träume
selbst verweigern
aus dem denken
auszusteigen
unverzüglich
ohne zögern
keine wimper
zuckt so schnell
füg ich mich
und leck mein fell
©hristof
[maskenpflicht]
ein lächeln
wie ein tuch
täuschend ehrlich
Ins gesicht gezeichnet
wirft sich über
verhüllt
verbirgt
kaschiert
belügt
©hristof
[kontakt]
lass uns
ausbrechen
ins leben
einbrechen
uns vom abstand
distanzieren
das dickhautbaby
ignorieren
lass uns tun
was menschen tun;
uns vertrauen
uns erlauben
verboten nah
verboten frei
uns träume
ohne grenzen bauen
©hristof
[gehen…
der regen
hat den weg beweint
im licht
der kandelaber
beine, füße
schritt
nebst schritt
©hristof
[er leben]
mich verrannt
betäubte sinne
mich belogen
mich gesucht
versuchte
lebensstunden
mich verändert
neu erfunden
mit dem leben
neu verbunden
das leben leben
mich dort gefunden
©hristof
[o.t]
ich wohne
auf der buehne
ich schlafe
auf der buehne
theater
im home office
in der nische
koch ich kaffee
©hristof
[o.t.]
barfuß
über scherben
eins sein
mit dem schmerz
frei sein
still sein
allein sein
mit der zeit
©hristof
[am boden]
verhasst
verfolgt
vertrieben
verloren
den ort
Ihrer wiege
Den baum
ihrer kindheit
das grab
ihres vaters
ihre träume
für morgen
ohne würde
keine rechte
keine freiheit
ohne raum
menschen
dicht bei menschen
von brüssel vergessen
europäischer zaun
verzweiflung
sich verdichtet
virulent
ohne schutz
verbrannte erde
verbrannte schuhe
kinderfüße im schmutz
©hristof
zeit[druck]
drei uhr morgens
drei uhr nachts
gewohnte zeit
die mich öfters
hin und wieder
kurz vor rem
dem schlaf entreißt
den traum ob schön
gewünscht ob alb
geliebt, verhasst
er-bilder-ung
eiligst verblasst
im kissen bleiben
trockne tränen
©hristof
[Allegorie]
Mein Abfall
- die von mir
benutzten Wertstoffe
stehen sauber sortiert
zum entsorgen bereit
meine Sorgen
- von mir getragen
durch mich erfahren
emotional verdichtet
reflektieren braucht Zeit
©hristof
[Alles wird gut]
Die deutsche Sprache
ist voll von Phrasen
die uns Menschen
glauben lassen
dass aller Schmerz
„er geht vorbei
du wirst schon seh‘n...“
rein temporär
ist zu verstehen
Der Sprache Feind
bekannt als Lüge
kommt getarnt
als seichte Floskel
verklärt die Wahrheit
beschönigt Leiden
verklärt den Schmerz
belügt, betrügt
das offene Herz
©hristof
[alternativlos]
die wahrheit drängt
aus allen poren
schwitzt sich aus
geruchlos rein
ganz offen sichtbar
nicht geschmacklos
für manche bitter
für manche süß
©hristof
[augen]
der hehre wunsch
sich zu verlieben
trotz abstandsregel
trotz viruszeit
trotz mns
trotz weitem bogen
das pheromon
kontaktbereit
©hristof
[bekannt]
Wo wohnt eigentlich der Schmerz?
in den Strängen deines Nackens
als emotionale Transkription
einer Nacht
die keine Zeit
hat vergeudet
dich wissen
und spüren zu lassen
was du längst weißt
längst spürst
©hristof
[das recht trägt trauer]
bin ich traurig
muss ich weinen
tropfen tränen
auf sichern boden
musst du weinen
brennen augen
gase strömen
vom recht betrogen
©hristof
[Deine bunten Geschichten]
Kein Buch mit Rücken
gefüllt mit Worten
wohl mit Rückgrat
wählst Du die Leinwand
Den zarten Pinsel
die feine Spachtel
schreibst Du mit Farben
wenn Du erzählst
Charaktervoll
die Leitmotive
ausdrucksstark
die Poesie
Lebendig bunt
verführst stilistisch
storytelling
voll Empathie
Dein roter Faden
die bunten Bällchen
dein bunter Stil
den Du geprägt
In Öl verfasst
deine Metaphern
bunte Geschichten
ins Ohr gelegt
©hristof
[die erste geige]
es thront
verhangen
regenschwer
das himmelszelt
verlangen nach…
zurückgestellt
unterm schirm
ist platz für zwei
in sicherheit
auf engstem raum
im trockenen
sich anvertrauen
dem körper nah
respekt voraus
bild und ton
die sehnsucht schweigt
abstandsregel
angst befreit?
noch weint der himmel
wer mag ihn trösten?
wer geht schon gern
getrennte wege
gedanken später
ein letztes bild…
…uns zugewandt
uns angesehen
©hristof
[die löwin]
ich rufe deine bilder auf
ich blick zurück
in die momente
wo mein herz
mit scheuer geste
durst geplagt
sie aufgesogen
wild und sanft
ist mein bedürfnis
wild und sanft
bleibt unerfüllt
ich hol mir deine bilder her
gedankenfundus
wenn die lust
nach hautkontakt
nach leiser nähe
dein atem streichelt
meine seele
sanft und wild
laut und leise
ruhig und schnell
berührungsreize
©hristof
[Die Nacht zum Leiden]
Der Tag zum Schreiben
Streng hierarchisch
Festgefahren
Wer schützt hier wen
im Schutz der Nacht
wenn ungefragt
die Dämme brechen
Farbenblind
Gedankenstränge
Der rote Faden
im roten Knäuel
Dann das Bemühen
mich aufzuschreiben
Das Spannungsfeld
begehbar machen
Ins biochemische
Desaster
Ins trübe Moor
die Pfähle rammen
...blieb unbelohnt
Die Nacht zum Leiden
Der Tag zum Schreiben.
©hristof
[haut]verstand
die haut verstehen
ihr körperkleid
den eignen akt
gemalt, gerahmt
liebevoll
sich selbst begegnet
intimes
auf papier gebracht
sich muse sein
den körper zeichnen
körper zeigen
[haut]verstand
selbstverstand
sich selbst verstehen
der skizze folgend
pinsel, hand
den körper zeichnen
den sie kennt
sich nackt und schön
als kunst verstehen
in feinen Zügen
bunten farben
lider fallen
der blick verlegen
die betrachtung zeigt
uns sinnlich offen
uns abgewandt
fragil begehrlich
zeigt verschlossen
verbirgt ganz offen
scheue lust
sensibel ehrlich
©hristof
ver[lust]
Undefinierbare Größe
Unendlichkeit
Möglichkeiten
Denkeinheiten
verkopfte Weiten
mir schwindelt
mir schwant
denk an Seile
an lila Schwäne
balancierend
watschelnd
den Anfang verpasst
fortgehen… !
der gespannte Weg
das Kräftemessen
Verlust und Halt
gehen niemals
Hand in Hand
Kopf-Atmer_in
Hirn-Artist_in
Schwarzmaler_in
färbt
lila Schwäne
Schwarz
©hristof
sich dem glück ver[schreiben]
Ich schmiede die schere
schneidig und scharf
gegen die schwere
weil ich es darf
weil ich es kann?
welch illusion
meine sorgen verbann
und dann?
raus aus dem hirn
wo bilder entstehen
die ängste beschreiben
fürchten und flehen
es bleiben die verse
gedanken, die lieben
vom kopf bis zur ferse
der sehnsucht verschrieben
©hristof
Selbst[verteidigung]
Mea Culpa
Schuldzuweisung
Selbstmitleid
die Opferrolle
mein Mandat
ich nehm es an
im Kreuzverhör
Beweisaufnahme
Ich hör zu
was ich mir sag
goutier den Antrag
Denkrecherche
Kaffeesudlesung
Löskaffee
am Boden klebt
ein kleiner Rest
Das Kristall
die Kugel blind
die Erzählung
matt verschwommen
gewohnt beklommen
zurück zum Start
bezieh ich Platz
ich zähle mich ein
und „los“
©hristof
Schnitt[menge]
Ein neuer Tag
wie kein Andrer
gleicht den Tagen
wie allen Andern
Das Momentum
zeitlich absurd
Anachronismus
Deckungsgleich
Geschlossne Augen
Offne Flächen
Schalen gleich
Der Hände Form
Der Blick gebettet
Vertraute Kuhle
Das Füllvermögen
schmeckt
nach Salz
©hristof
hoch[druck]
Langsam
bricht die Decke auf
die letzte Front
der letzte Sturm
das Firmament
zeigt blaue Risse
Zu Ende geht
das Tête-à-Tête
aus Gram und Sorgen
Angst und Bang
der Kopf wird frei
die Stimmung hell
©hristof
[Zusammenführung]
Das Denken gibt
als Erst erwachte
im Lebensspiel
dem Leben Raum
Der Kopf soll hoch
das Bein muss raus
im Liegen schreibt sich
nur der Traum
Mobilität
als Lenkmotiv
Gedanken schulternd
Beine lenkt
Gleich auf gleich
wohl nur der Schmerz
der volle Geist
am Nacken hängt
©hristof
un[sterblich]
Ich sag
es ist dein Haar
das mich bezaubert
den Geist errötet
das zauberhaft
vom Scheitel weg
in Leichtigkeit
auf Schultern fällt
am Körper nah
die Strähnen fließen
Spitzen fallen
sanft zum Schoß
dein Haar, dein Stoff
mein Blick verlegen
Blicke kleben
ich wend mich ab
ich denk du spürst
ich mein dein Wesen
die Form des Körpers
angezogen
was gefällt
diskret verschwiegen
nebst Haut und Haar
bleibt unerwähnt
(für Marita)
©hristof
[rückzug]
es zwängt dich
in die defensive
offensiv
blüht deine scham
der zweifel nagt
dein selbstwert schweigt
verharrst verschanzt
im hinterland
dort formst du leise
deine lippen
modulierst den vers
gebärst vertrauen
sprichst leise ihn
auf graue mauern
die deinem mut
den weg verbauen
©hristof
[...ein herz
es schlägt
und pocht dir glück
es rast
und lässt den verstand verlieren
es schmerzt
und schlägt zurück
es verlangt
ohne zu genieren
es gibt und nimmt sich alles
es kann nicht lügen
es sorgt sich
um den anderen
es borgt sich
kein gefühl
es springt
es fordert
es singt
und ordert
die liebe
die wir uns wünschen
den mut
sie auch zu leben
©hristof
[364]
dem wort nicht geglaubt
wenn alles nicht reicht
das vertrauen ein meer
die gezeiten erreicht
vergänglichkeit im gang
leidvoll zu gehen
ein herz fordert rast
ich bleibe jetzt stehen
©hristof
[b]ill
ein mensch - ein recht
viele menschen - viele rechte
dreißig rechte für einen mensch
dreißig menschen - dreißig rechte
dreißig rechte für alle menschen
recht auf mensch sein
ein mensch mit recht sein
das recht auf rechte
dem mensch gerecht?
menschenrecht
one human - one right
many humans - many rights
thirty rights for one human
thirty humans - thirty rights
thirty rights for all humans
the right to be a human
a human with rights
the right to be right
just cause?
human right
©hristof
[betrachtungsweise]
wenn meine sinne lügen
wenn ich mich belüge
keiner
wird mich verurteilen
keine rechtfertigung
wird verlangt
als reputation
meiner verletzten seele
wenn dämonen
mein herz bevölkern
wenn die domminanz der schwere
überhand nimmt
kein aufenthalt derer
ist zeitlich begrenzt
keine abwanderungsgelüste
tun sie kund
viel mehr schon
ein etablieren
- niedergelassen
wenn adjektive
nicht mehr ausreichen
wenn kein wort
mehr auszudrücken vermag
wie mein herz fühlt
dann
werden meine traurigen augen
wieder lächeln
©hristof
[denk]zeug
eine frage
die mich zerreisst
für die antwort
die nicht kommt
die krone
längst ohne zacken
der träger
als zweifler thron
©hristof
[zustand]
stünde es mir zu
traurig zu sein
wenn dein herz
nur einen steinwurf von mir
entfernt
geschlagen hätte
stünde es mir zu
traurig zu sein
wenn dein atem
nur einen flügelschlag von mir
entfernt
sich frei fühlte
stünde es mir zu
traurig zu sein
wenn dein lachen
auch wenn ich es nicht hören
vermochte
entfernt
wem anderen galt
es steht mir zu
dich zu denken
es steht mir zu
mich zu spüren
es steht uns zu
glücklich zu sein
jede und jeder für sich!
©hristof
[herzblatt]
an jenen tagen
wo fern von dir
und das sind viele
vermiss ich dich
in den momenten
wir sind zusammen
sind leider rar
da liebe ich
das vermissen
und die liebe
sind geschwister
zur selben zeit
wo wir uns denken
hören und sehen
im herzen spüren
verbundenheit
(für Victoria)
©hristof
[fabienne]
Ich habe kein Bild im Kopf
Maximal einen Namen
Ein Kinderlachen so frei
wie auch kleine Tränenbahnen
Ich hatte einen Wunsch im Herz
Hatte auch den Namen
Zwei Lachen so frei
wie auch zwei Tränenpaare
©hristof
[Bestandsaufnahme]
Ein Bedürfnis, so zerreißend,
nach Händen die berühren
Nach entfesselten Küssen
Dem sinnlichen Spüren
Nach geöffneten Lippen,
die sprachlich verführen
Nach Körper im Einklang
Sich getragen verlieren
©hristof
[er]tragbar
Sie kommt als Gast, mit großer Leere
Und füllt damit belebte Zimmer
Das Glück verwandelt sich in Schwere
Nichts mehr scheint zu sein wiei mmer
Vor Dialog kommt Monolog
Das Selbstgespräch dein Sprachformat
Und das, was Zweisamkeit betrog
Hat Tränen für dich stets parat.
Getrennt, von dem was du vermisst
Verloren in der leeren Zeit
Du leidest still bis du vergisst
Für Neues, bist du längst bereit
Von tausend Köpfen stetsu mgeben
Das Kollektiv, dein Lebensraum
Beziehung siamesisch leben
Dich glücklich wähnen? Doch, wohl kaum.
Die Zeit mit sich allein gestalten
Für manche Menschen Pein und Qual
Den Rückzugsraum allein verwalten
Für Andere die <beste Wahl>
Sie Schenkt uns Raum und nimmt uns Nähe
Oft tief verhasst, begehrte Zeit
Legt dir Spuren auf die Seele
Lebensabschnitt Einsamkeit
©hristof
[Zeit im Schmerz]
Wenn die Tränen
langsam beginnen zu trocknen
sind auch bald
die sichtbaren Spuren des
Schmerzes
versickert
Nicht begreifbar
doch wohl bekannt
im Sinne
von etwas Gewohntem
nimmt er Besitz von mir
und bleibt auch dann präsent
wenn kein Nass mehr
die spiegel-gleichen Fenster der
Seele
verlässt
wie man sagt
Zerrüttet
und in der Hoffnung nach Halt
umklammern die Hände mein
Haupt
Lautlos
fallen lose Gedanken
auf die Tischplatte
Ich bin bei mir -
ganz nahe der Empfindung
die namenlos bleibt
Meine noch feuchten Augen
suchen im Raum nach Halt
Starr der Blick
als wäre gefroren die Zeit
Der Moment steht still
Verharrt
in der gegenwärtigen Zeit
Kein Davor
und kein Hernach
kein Warum
und kein Woher.
.
Still und stumm
im Nirgendwo der Angst
raff ich mich hoch
Schwer der Weg nach oben -
entgegen physikalischer Gesetze
aber im Sinne
einer psychologischen
Notwendigkeit
wohl ein Muss.
©hristof
[Protokoll]
Der schwerste Text
erzählt von Schatten
Von dunklen Flecken
Von einsamer Nacht
Von Schluckreflexen
in trocknen Rachen
Von Spannung im Körper
Von Cello und Bach
Von leerem Polster
Der zweiten Decke
Von viel zu viel Platz
Von Räumen für zwei
Von starkem Bedürfnis
Von intimen Zeilen
Dem späten Kontakt
Von: Er schreibt sich frei
Von großer Sehnsucht
Von Lust nach Liebe
Von rhythmischen Körpern
Der Stille danach
Dem künftigen Mut
Von Druck und Tragödien
Von falscher Entscheidung
Von nächtelang wach
Von einer Hoffnung
Von zärtlichen Bildern
Und der Unfähigkeit
an sie zu glauben
Letztlich von Schwere
ihn zu erzählen
Und von der Scheu
sich anzuvertrauen
©hristof
[Ich darf mich vorstellen...
Ich darf mich vorstellen
mein Name ist Kind
Wir kennen uns vom Sehen
Ihr habt mich gesehen
damals,
mit dem Klebeband am Mund
am Budapester Bahnhof
liegt schon ein paar Jahre zurück
damals,
hinter dem Stacheldraht
im bitterkalten Idomeni
hinter dem Stacheldraht
auf der falschen Seite
damals,
an der mexikanischen Grenze
wo ihr mir die Mutter nahmt
damals,
wie ich aus Bangladesch
vertrieben wurde
damals,
vor mehr als Hundert Jahren
wie ihr uns Armenierinnen
und Armenier
Vater, Mutter, Oma und Opa
in die Wüste geschickt habt
damals,
in Ruanda
damals,
in Nazideutschland
...
und heute,
stehe ich in Strumpfhosen
im Schnee
und warte auf den Tod
ich verabschiede mich
mein Name ist Kind!
©hristof
[]speicher
Ich bin kein Glas,
dass man füllen und leeren kann.
Ich bin aus Fleisch und Seele,
an dem die Spuren haften bleiben
©hristof
[aufgewacht]
der schlaf drückt auf play
kein spiel wird gezeigt
bunte bilder – kein grey
zum erinnern bereit?
ein mosaikbild entsteht
bruch-stücklicher hort
zwischen den fugen gelebt
im abspann kein wort
©hristof
[der spiegel]
er kopiert das jetzt
er storniert das was war
er zeigt dich verletzt
er verändert kein haar
er hält die wahrheit besetzt
gespiegelte freude ist rar
er fragt nicht, er setzt
nur dich und kein paar
er tränt, er benetzt
er zeichnet den narr
er spiegelt zuletzt
dein gefühlsinventar
©hristof
Und es schmerzt [...]
Manche Wunden heilen nur sehr langsam.
Die tiefen und schmerzvollen Einschnitte
wässern noch nach.
In unterschiedlichen Zeitintervallen
brechen sie eine Kerbe
in das frisch erlangte Glück
Ein Sekret, das nicht ätzender sein könnte,
vermengt sich mit dem süßen Aroma der Liebe.
Angst vor der Angst.
Die panische Furcht,
meine gelegentlichen Stimmungsschwankungen
und meine Unsicherheit,
könnten dich verletzen.
Ich habe ihnen den Kampf angesagt.
Ihnen, die mich peinigten.
Siegessicher und gewillt,
den Schmerz zu ertragen,
setze ich einen Schritt vor den anderen.
Meinen Weg, meinen Pfad
- die Straße meiner verletzten Seele,
hast du bereits zum Teil entschärft.
Wo früher Dornen aus dem Boden rankten
- entsprungen aus toter Erde
- genährt vom Tränenmeer,
erlebter, teils verdrängter Qualen,
gedeihen jetzt feine Sporen
und verdichten sich zu einem Moos deiner Liebe.
Wie ein Engel
trägst du deine stolzen Flügel in deinem Herzen
und bist Begleiter,
im pazifistischem Kampf
um der Liebe willen
und stemmst dich wie ein Bollwerk,
gegen die Altlasten meiner Vergangenheit.
©hristof
un[ausgesprochen]
es regiert die angst
kann man zurückweisung erfahren
wenn der wunsch in die andere richtung
nie richtig formuliert wurde
die gewohnte einsamkeit allein ist jene
mit der man gelernt hat
zu [über]leben
einsamkeit im fremden revier
die angebote erkennen
feminine hormone tanzen sehen
für den moment inne halten ...
stumm und still erfahr ich zurückweisung
©hristof
[text]il
Manchmal
gleicht mein Geist einer Kiste
vollgefüllt mit Resten
aus Wolle und Hanf
lose Verpackungsschnüre
das Garn Knäuel ist bunt
Unter schlanken Zwirnspulen
eine Traum wird verknüpft
Jeder Gedanke ein Faden
Geschichts Fragmente
aufgetrennte Erinnerung
Ich knüpf ein Gedicht
©hristof
[Eruption…
Im Licht des Tages
Wach bei Fuß
Im Bilderrausch
Plurale Reize
Offne Schleusen
Hirn geflutet
Stimmungslagen
stapeln sich
Rote Fäden
kulminieren
Gordisches
Gedankenknäuel
Gedachtes
zwängt sich
Output
drängt sich
Sickert durch
Bricht sich Bahn
©hristof
[es is gnua!
zaum gregnet
es hot eam zaum gregnet
koit is a gfoin
und noss
hots eam zaum gregnet
es weiss von in da fruah
liegt in lockn
auf da stross
zaum trogn
vü hot si zaum trogn
schwar
liegts auf da sö
des blede gwicht
zvü hot si zaum trogn
die freid
vor a bor dog
wurd heit
zvü hintafrogt
zaum stehn
wir miassn zaum stehn
schiach
tuans mit die leit
is so zum speibn
wir miassn zaum stehn
es brave vuik
frisst sott und blind
wos an liagn
von eana kimt
zaum regnan
es keat vü mehr zaum gregnet
©hristof
[Ausgleich]
Dünne Haut
unter dünnem Fell
Aus feinen Poren
transpirieren Emotionen
Im Schweiße der Gefühle
Was kühlt hier wen
und wen mit was
Triefende Sorgen
den Gemütszustand?
Du bist nicht Hund
und bist nicht Lôwe
In Beinen steht es
vier zu zwei
Wer jagt hier wen?
Wer wird zur Beute?
Siegen,
letztlich der
der auf’s Schwitzen
sich versteht
Wie ein Fisch im Wasser
Wie die Forelle
im salzigen Meer
Wie ein Hund
der sein Hecheln verlor
Der Urwald heiß
Primaten schwitzen
verätzte Kiemen
Der Fisch hat angst
Die Evolution stahl mir
mein dickes Fell
doch die Bäume blieben
Die Flucht nach oben
weil dem Klettern fern…
Chancenlos!
©hristof
[In eigener Sache]
Selbstmitleid
hat etwas Gutes
wenn sonst niemand
dich bedauert
bist ironisch
mit dir selbst
kaschiertes Leid
dich Schmunzeln lässt
Dir deine Sorgen
als Spaß verkaufst
Befreiend lachst
dem Witz vertraust
Ich kenne mich
In Angst und Glück
Verdränge auch
wenn ich‘s vermag
den Schmerz zurück
ein Stück
verrückt
nur der
der's nicht wagt
seinen Seelenspiegel
nicht hinterfragt
©hristof
[Die Sprache pflegen]
Es hilft uns nicht
nur den Verzicht
von derben Wörtern
bösen Sätzen
der groben Mahnung
ihn zu üben
Wenn die Wurzel
dieser Saat
im Denken wuchert
im leichten Spiel
Beton fraß Grünes
Wer mäht die Nesseln
gräbt die Knollen
gräbt aus die Furcht
sät schöne Worte?
Begriffe bohren
ihre Dornen
ins zarte Fleisch
sensibler Menschen
Scharfe Halme
schneiden leise
der Schmerz ist laut
gefärbt von Blut
Von Hass erfüllt
Lianen winden
sich als Strick
dir um den Hals
Nimm den Spaten!
Öffne Böden!
Säe gutes!
Ernte Sprache
Jeder Tag
ein Ernte-Dank
Mùtter, Väter
zeugen Wörter
Gebären Phrasen
voller Liebe
ziehen groß
den sanften Ton
©hristof
[er]kennen
Es liegt auf der Hand
Nur in Maßen begreifbar
Versuch zu verstehen
leg meine Hand auf die Brust
Hinterfrag meine Haltung
Ich und mein Spiegel
Reflektionen in Arbeit
Die Antwort steht aus
…
©hristof
[Erfahrung
Impuls
Verhalten
Die Augenhöhe verlassen
Emotion
Dich und mich
Aus den Augen verloren
Den Fehler erkannt
Die Zeit bleibt nicht stehen
Ich gebe dir die Hand
Ich möchte dich verstehen
©hristof
[fragment…]
schwarz-blaue Farbe
auf weißgrauer Haut
rotgeweinte Augen
dem Spiegel zugewandt
ein Bild
voll Spuren
Gesichtsfurchen
hinein gekarrt vom Leben
(erste Schreibversuche 1996)
©hristof
[Mund]Werk
Ich frage bei mir nach
Bin Selbstdenker
Ein Selbstsprecher
Bin mir Ohr
Bin mir Mund
Der Sprache hört
und Laute formt
Ich hör mir aktiv zu
Bin mir Versteher
Nicht selten Zweifler
Mich begreifen
Bin ich‘s mir schuldig
lösungsorientiert
mir Antwort geben?
Als Architekt
im Silbenrausch
zermahl ich Sätze
Zerleg mir Sprache
Der Speichel fließt
Ich schlucke schwer
Erbrech das Wort
Ich sag „ok“
und könnte meinen
ich stimme mir zu
Mich nicht verneinen
Mit mir im reinen?
Schmutzig wär
der Selbstbetrug
©hristof
[...]sicht
transparenz macht verletzbar
durchsicht
wer möchte was sehen
wem gewähr ich einblick
wer versteht das wesentliche
einsicht
seelische freikörperkultur
die scham abgelegt
umsicht
ich seh die angst
ich hasse das was ich seh
blind vor angst
©hristof
[998]
seite an seite
gedanken neben gedanken
spürbar wird
was hörbar ist
©hristof
[ach...]
dort zu suchen
wo sich das finden
nicht versteckt
wo sich finden
und suchen neckt
dort zu finden
wo herzensschläge
schlagen keck
wo sorgen kentern
gefühl an deck
©hristof
[Azizam]
LIEBE
wie Erde
ein Samen
ein Baum
Gefühle
im Herzen
im Körper
kein Traum
Zusammen
uns spüren
uns denken
Bereit
Für immer
zusammen
als eine Seele
vereint
©hristof
[bau]substanz
ich leg sie beiseite
kehre ihre praktische bedeutung
ins gegenteil
die schaufel nimmt
die schaufel gibt
die mauer steht
stand
und bricht
erlösend abgetragen
trugen sie ab das los
gefangen zu sein
©hristof
[bleiberecht]
Aleppo, Kabul, Mogadischu, Homs,…
kenn ich nicht
doch kenn ich Kinder dieser Städte
Somalia, Syrien, Südsudan,…
mir unbekannt
doch nicht die Eltern dieser Länder
Heiß -kalte Wüste, Mittelmeer
vom Leid vertrieben
in die Hoffnung rein
Ankunft, Warten, (Sicherheit?)
am Ziel daheim
soll euch Menschen Heimat sein
©hristof
[bleibst du..?]
der himmel weint
die wolke tränt
vor gram?
vor glück?
fallen nieder
kommen an
füllen quellen
immer wieder
der tropfen sprach zum ast:
"ich bleib bei dir
bin keine last!
könnten freunde sein
du und ich
ich tränk dein kind
die knospe klein
will's nähren
ihrem wachstum spender sein"
vom himmel einst
geweint
der wolke entlockt
für's uns
vereint
ein neues blatt
ein neuer ast
die nächste träne
keine last
©hristof
[celtic woman]
Küsse davor.
Wegbereiter,
für gepaarte Gefühle danach.
Neun Monate,
wuchs die Frucht der Liebe.
Sie gebar
und schenkte uns Dich.
Schön dass es Dich gibt!
(für Rebecca)
©hristof
[einsamkeit]
vom sonnenaufgang
noch weit und breit nichts zu sehen
gibt mich der einsame schlaf frei
einzig allein
die leuchtziffern meines weckers
durchbrechen den schwarzen schleier der nacht
wie ich sie hasse
diese ersten momente
meine hand
flankiert von einem sehnsüchtigen augenpaar
tastet wieder einmal in die gewohnte leere
niemand reagiert auf mein stilles seufzen
unbemerkt bleiben die tränen der einsamkeit
das bild einer frau
deren einzige wahrnehmbare bewegung
das heben und senken ihres brustkorbes ist
und die mit ihrem verschlossenen augenpaar
das bild eines ruhenden engel vermittelt
nein
nur die realität erwacht
und ich lege
die sehr lebhafte kraft meiner vorstellung
wieder einmal zu grabe
so quäle ich mich durch die ersten stunden
und die hoffnung auf zweisamkeit
unter unwirkliches wunschdenken
verbucht
vom sonnenaufgang ....
©hristof
[fassungslos ...
Es wurde eine leere Eierschale zertreten.
Das Küken war längst geschlüpft.
Das Schneckenhaus war glücklicherweise unbewohnt,
als der Schuh es unter sich zermalmte.
Puppe, du fliegst längst.
Ausgestattet mit Flügel,
vor himmelblauen Hintergrund.
Dein abgelegtes Kleid,
zerfällt zu Staub.
Ein zerstörtes Verkehrsmittel,
der Schmerz tropft in den Wüstensand ...
die Kinder, bleiben auf ewig Kinder...
©hristof
[folgeerscheinungen]
so lange
auf unstimmigkeiten
die versöhnung folgt
der kuss
auf die sehnsucht
so lange
führt die liebe regie
©hristof
[freund]schaft
Lass mich dein Freund sein
Viele Jahre schon
teilen wir den selben Körper
Kurierten die selben Krankheiten aus
Wir verdarben unser beider Magen
an der selben Kost
Trugen das selbe rot im Gesicht
wenn die Scham nicht nur gespielt
sondern als eine spontane Reaktion
unser beider Empfindung zu sehen war
Lass mich dein Freund sein
Lass mich dir helfen
lass mich uns helfen
Schwer zu erkennen
wo der Unterschied liegen mag
Nur ganz schwer zu begreifen
da sich unsere Geschichte
wie ein Kampf
ohne Siegesambitionen ließt
Lass uns unsere neue Lebensqualität genießen
Uns die Belohnung abholen
welche schwer erkämpft
zum greifen nahe liegt
Mach es uns doch nicht so schwer
schwerer als es war
es liegt hinter uns
Ich will dein Freund sein
Will dich
will mich
will uns
endlich wieder glücklich sehen
©hristof
[gegenwart]
Angst vor Lob
vor der Nahrung
die Erwartungshaltung nährt
Angst vorm Scheitern
vor dem Hunger
Anerkennungslos zu sein
Mut fürs Ziel
den Visionen
Traum zu schenken
Mut als Probe
im Versuchen
(T)räume teilen
©hristof
[gemeinsamkeit]
seifenblase
am boden
ein glas
auf stein
gefallene
bilder
vergänglich
sein
©hristof
[gewohnte traurigkeit]
die leichtsalzige flüssigkeit
der lebenssaft
trauriger und schwermütiger menschen
bahnt sich seinen weg ins freie
und findet platz
am erker der seele
beinah zur gänze benetzt
füllen sich die augenränder
aus der flut
flüssig gewordenem widerstand's
verwandeln sich kleine emotionale wunden
in form zartwarmer tröpfchen
tränen machen deiner umwelt klar
der schmerz sitzt tief
der verlogenen anteilnahme
längst überdrüssig
neigt sich dein haupt richtung erde
die scham nur gespielt
nie sorge tragen zu müssen
seine gefühle zu zeigen
lebst du sie
glücklich gewohnte traurigkeit
©hristof
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