[Der Schreiberling]

©hristof

 

Er ist sehr geschickt darin, bestimmte Seiten, aus seinem Notizbuch herauszutrennen, ohne dass das Buch dabei Schaden nimmt. Sorgsam, wie ein Bücherchirurg, führt er die Klinge seines Tapetenmessers, entlang der Innenseite, des Buchrückens.

Zum Schutz der unbeschriebenen Blätter, legt er ein Lineal, zwischen dem letzten beschriebenen Blatt und der darauf folgenden leeren Seite. Ein zweites Lineal, das auf der Ersten zu entfernenden Notiz liegt, dient ganz klassisch als Führung, für die Klinge, um den Schnitt gerade und sauber ausführen zu können.

 

Er ist ein mit Zwängen ausgestatteter Pedant. Ein ganz bestimmter Zwang, macht es ihm unmöglich, seine Notizen, die er in der Nacht zuvor angelegt hat, als das zu nehmen, was sie sind. Schnell gemachte Einträge, die sich weder an Form noch an sonst welchen strengen Kriterien halten, die aber angelegt werden müssen, weil er sonst befürchtet, sie könnten vergessen werden. Verloren gehen. Er kann es einfach nicht aushalten, wenn Form und Schriftbild seiner Notizen, unsauber sind.

 

Er ist auch in vielerlei Hinsicht sehr eigen.

Es gibt aber auch Zwänge, die er mit der Zeit – so scheint es, in den Griff bekommen zu haben. Nicht alles wird mehr so heiß gegessen wie es gekocht wurde. Stichwort Kochen: Es war für ihn früher undenkbar gewesen, sich nach dem Aufstehen einen Kaffee zu kochen, ohne dass er davor sein Bett in Ordnung gebracht hätte. Ein sogenanntes NO GO. Mit der nötigen Portion Selbstironie, hat er wie folgt gemeint:

Ich erlaube mir erst dann mein Frühstück zu mir zu nehmen, wenn die Unordnung der letzten Nacht, in Ordnung gebracht wurde.

 

Von welcher Unordnung ist hier eigentlich die Rede? Jede Hörerin und jeder Hörer, beziehungsweise jede Leserin und jeder Leser, müsste sich jetzt natürlich diese Frage stellen, bedenkt man seinen Zwang, alles und jedes und immer, in sorgsamer Ordnung zu wissen.

Hat er möglicherweise eine gespaltene Persönlichkeit?

Ist Er unter Tags Mister Super Ordnung und in der Nacht ein Brösler und ein Zerknautscher?

 

Diese Frage kann hier mit einem klaren JA beantwortet werden. Bevor ich nun aber auf seine Art zu leben eingehe, die in der Dunkelheit der Nacht zum Tragen kommt, und welche auch maßgeblich für die chirurgischen Eingriffe im Notizbuch verantwortlich sein werden, bleiben wir vorerst bei seinen Verhaltensmustern, im Lichte der Sonne.

 

Eines vorweg: Versuchen wir bitte sein Verhalten nicht gleich zu pathologisieren. Machen wir ihn nicht gleich zum psychisch Kranken, nur weil er den Zwang hat – klarerweise auch den Wunsch, es maximal ordentlich haben zu wollen.

Ok! Er es maximal ordentlich haben muss.

 

Kommen wir zu zurück, zu seinem geschickten Handling, was seine Notizbücher anbelangt. Im Konkreten, zu jenen welchen, die er am nächsten Tag auf dem Tisch liegen haben wird. Hierfür, wird sein multifunktionaler Holztisch, zum Seziertisch.

Auf dem das Notizbuch, mit den nächtlichen Einträgen – nach dem Machen des Bettes – während des ersten Kaffees, in Form gebracht werden soll und muss.

 

Er ist ein Poet, ein Schriftsteller, ein Autor für kurze Bühnenstücke. Kurz gesagt:

Er ist ein Schreiberling. Den Begriff „Schreiberling“, leihe ich mir von Thomas Bernhard. Ein Schriftsteller, den ich – der Autor dieses Textes, sehr verehre.

Auch die handelnde Person, dieses Textes, verehrt den „Nestbeschmutzer“, den Wort- und Satz Künstler, der es offenbar liebte, auch wenn er dafür, wie gesagt werden kann, einem unbedingten Drang nachgehen musste. Das dringende Bedürfnis verspürte, den Menschen die Scheinheiligkeit von ihren verlogenen Fratzen runter zu schreiben.

 

Bevor ich jetzt aber Gefahr laufe, den dramaturgischen Rahmen zu verlassen, der vorrangig dem Schreiberling gewidmet ist, in dem ich mich zu sehr dem geschätzten Thomas Bernhard widme, mache ich hier derweilen einen Punkt

Er ist ein Schreiberling, und macht naturgemäß das, was ein Schreiberling eben macht. Er schreibt.

Der ordnungshalber, sei an dieser Stelle zu erwähnen, dass diese künstlerischen Berufsbezeichnungen, wie Poet und Schriftsteller, nicht von ihm selbst kommen. Ja, vermutlich weiß er über sein Potential Bescheid und sieht sich wahrscheinlich auch selbst als Autor. Mit dem Unterschied, dass er es nicht großartig auf irgendeine Glocke hängt.

 

„fishing for compliment“? Nein!

 

Große Unsicherheit, gewürzt mit einer deftigen Portion Selbstzweifel? Ja!

 

Er schreibt. Am Tage so wie in der Nacht.

 

Unter Tags hat er im Grunde kein Problem, wenn es um die Form geht, die es einzuhalten gilt und die er sich streng auferlegt hat, wenn er zur Füllfeder oder zum Bleistift greift, weil er den Gedanken, der sich unmittelbar wichtigmacht, aufzuschreiben hat. Nichts soll verloren gehen. Bei Tag nicht. Aber auch nicht während der Nacht. Das ist die Wahrheit.

 

Genauso wahr ist es aber auch, dass ihn seine Zwänge und Manien, auch bei Tageslicht, nicht selten ins strudeln bringen. Strudeln, im Sinne von Entscheidungen treffen.

Hier sind aber nicht die großen Themen des Lebens gemeint, oder Fragen von globaler Wichtigkeit, die es zu beantworten gelte.  Es verhält sich weit banaler.

Es ist der Tisch. Ein Minikosmos, wo sich auf engstem Raum, Kaffeetasse, Notizbuch, Tabak und Papers, Bleistift, Smartphone und sonst noch so manch andere Kram befindet. Mit der Fülle an Dingen, steigt natürlich auch die Anzahl der Möglichkeiten und Aufgaben, die am Tisch erledigt werden wollen. Und alle irgendwie zeitgleich, oder so. Hier kommt es dann fast immer, beinah grundsätzlich, zu Überschneidungen von Entscheidungen. Was will zuerst in Angriff genommen werden?

Einen Schluck Kaffee trinken? Oder besser zuerst eine Zigarette drehen? Wollte ich nicht den Aschenbecher ausleeren…?

 

Wir erinnern uns: Er schreibt. Am Tage so wie in der Nacht. Nichts soll verloren gehen. Bei Tag nicht. Aber auch nicht während der Nacht.

 

Unser Schreiberling hat sein Schreibzeug immer griffbereit neben sich liegen, wenn er zu Bett geht. Solange aber die vielen Reize, die alle von ihm Aufmerksamkeit einfordern, ist an ein Schreiben – eben das Machen von Notizen, nicht zu denken.

In gerader Flucht zu seinen Augen, befindet sich der Fernseher. Neben ihm im Bett – wahlweise links oder rechts, das Telefon. Ein eingehender Anruf, der nicht entgegengenommen werden will, lenkt zusätzlich vom kreativen Denken und in weiterer Folge, vom Schreiben ab. Aber auch ein Musikvideo will angesehen werden, dass er von einem lieben Menschen gesendet bekommen hat.

 

Die Nacht wird zur Rushhour.

 

Hier einen geraden, oder weit schwieriger, einen verschachtelten Gedanken zu denken und den dann auch noch aufzuschreiben? Keine Chance!

 

Was passiert dann also mit dem ganzen kreativen Schatz, der an die Oberfläche will, während das von Reizen genährte kakophonische Chaos herrscht?

Natürlich eine rhetorische Frage, die als solche eben, keine Antwort verlangt.

Aber sie klingt schön: „Was passiert also mit dem ganzen kreativen Schatz, der an die Oberfläche will, während das von Reizen genährte kakophonische Chaos herrscht?

Mögliche Antworten wären zum Beispiel:

Sie befinden sich im Stand by Modus. Technisch zu verstehen

Oder sie befinden sich in einer Warteschlange, zwischen den Neurotransmittern. Wäre eine mögliche biochemische Antwort.

 

So wie die Füllfeder zwischen den Fingern, liegt es auf der Hand, dass er Ruhe braucht. Schließlich hat sich der neurotische Schreiberling, dazu durchringen können, die elektrischen Systeme, die ihn mit Musik, Dramen und Licht versorgen und ihn ständig mit neuen Reizen überfluten, abzuschalten. Im Anschluss wird er via TV – bei verdunkelten Monitor, Oe1 hören.

 

Nun ist er frei von Ablenkungen. Allein, sowieso.

 

Später ist im Lichte des Mondes, einzig allein der leise Klang eines Cellos zu hören, das aus dem erwähnten Fernseher tönt. Das in der Dunkelheit der Nacht, zum reinen Audiogerät umgewandelt wurde. Das monoton sanfte Prasseln des Regens, nimmt er als beruhigend war. Prämissen, die es ihm jetzt ermöglichen würden, Inputs zu Outputs zu machen.

 

Eine Weile hat er die These vertreten, dass man nicht jeden Gedankengang notieren müsste, wenn sich bei ihm die Befürchtung breit macht, er könnte verloren gehen. Er Gefahr laufen könnte, des Morgens, seiner nicht mehr habhaft werden zu können.

Die These vertritt die Auffassung, dass die wirklich wichtigen Ideen, auch noch beim Frühstück relevant sein werden. Sie sich am Morgen, zwischen Filterkaffee und getoasteten Brot, bemerkbar machen würden.

 

Wozu sich also Nacht für Nacht diesen Stress machen, Ideen festhalten zu wollen, wenn angenommen werden könnte, dass sie die Nacht überdauern würden.

 

Den Schlaf überdauern werden… welch höhnische Formulierung, bedenkt man seine Ein- und Durchschlafschwierigkeiten.

 

Vielleicht liegt er mit seiner Annahme richtig. Vielleicht.

Dann kommt ihm aber eine Situation in den Sinn, die als Argument herhalten könnte, dass seine These möglicherweise hinkt.

Die Situation: Er nimmt sich vor, sein Ladegerät aus seinem Rucksack holen zu wollen. Dann, nach ca. drei Wimpernschlägen – er schon mit einem Bein auf seinem iranischen Teppich, scheint er offensichtlich vergessen zu haben, was er vor drei Wimpernschläge eigentlich vor hatte.

Also, seine These hinkt.

 

Er versucht sich pragmatisch zu verhalten:

Hat er einen interessanten Gedankengang, prüft er die ihm zu Verfügung stehen Optionen, diesen Gedankengang, über die Nacht zu retten zu können. Um den Einfall nicht dem Vergessen Preisgeben zu müssen.

Der Überlegung folgend, den Gedankengang, auf den im Smartphone integrierten Rekorder zu sprechen.

 

Aber Schwierig, weil seine beiden Hände, durch frühere und jüngste Verletzungen, beeinträchtigt sind. Was seinen Tastsinn anbelangt. Im Hellen kein wirkliches Thema, weil sein Sehsinn dies kompensiert. Im dunklen tappen da die Finger schon öfters ins Leere.

 

Den Gedankengang wie ein Mantra gezielt wiederholen. Seine Gedanken, wie ein Gedicht auswendig lernen.

 

Was noch? Da war doch noch was?

1, 2, 3, Wimpernschläge, und vorbei. Vergessen.

 

Er leidet schon seit einer geraumen Zeit an Schlaflosigkeit. Diese Nächte, wo er einfach nicht einschlafen kann, sind Ihm aber auch längst zur traurigen Routine geworden.

Seine Einschlafschwierigkeiten, eine Folgeerscheinung, da er vor fast zwei Jahrzehnten seinen Organismus von ganz bestimmten Substanzen befreit hat. Ihn befreien musste, wollte er nicht einen Schlaf antreten, aus dem es letztlich kein Erwachen mehr geben kann und wird. Denn der längste Schlaf ist der Tod. Über die Aussicht, diesen längsten Schlaf in absehbarer Zeit antreten zu müssen, hat ihn damals ein Mediziner in Kenntnis gesetzt, sollte er weiter an seinem Körper Raubbau betreiben.

Raubbau durch Hinzufügen, liest sich zwar wie ein Paradox und dennoch ist völlig klar, was hier zum Ausdruck gebracht werden soll.

 

Da er also jede Nacht gegen seine chronische Schlaflosigkeit ankämpft – auch im Wissen, dass sich diesbezüglich, in der nahen Zukunft, nicht viel ändern wird, hat er sich ein Tool zu Recht gedacht. Sich angewöhnt, sich einer Praxis zu bedienen, die zwar nicht wirklich maßgeblich etwas verändern wird, ihm wohl aber eine gewisse Erleichterung verschaffen könnte. Wir wissen vom Placebo Effekt und haben von Selbstheilungsprozessen gelesen oder gehört. Sein Hilfsmittel, seine nächtliche Praxis, baut ein wenig – wenn auch sehr weit hergeholt, auf solch einen Grundgedanken auf. “Gedanken sind wirkende Kräfte”, hat ihm einmal eine kluge Frau gesteckt, deren Fachgebiet, in der klinischen Psychologie zu finden war.

 

Von welcher Strategie ist hier die Rede? Wie weiß sich der Schreiberling zu helfen?

Die Antwort findet sich vermutlich in seiner Kindheit. Ob er sein strategisches Verhalten, dass ihm zwar nicht mit Schlaf beschenkt, wohl aber ein Gefühl von Ruhe vermittelt, bewusst aus seiner Kindheit bezogen hat, darf vermutet werden, ist aber mit Bestimmtheit nicht zu bejahen.

 

Als Verfasser dieses Textes, habe ich auch die Möglichkeit, einen Zeitsprung zu unternehmen. Drei Jahrzehnte zurück zu gehen. Den Schreiberling da zu besuchen, wo wir auf die Antwort treffen könnten.

 

Der noch sehr junge Schreiberling, auch wenn er da noch nicht ahnen konnte, dass er ein Schreiberling werden wird, war ein sehr unauffälliges Kind. Damals wussten die Menschen auch noch nichts von Mobbing. Es war ein Damals, wo auch noch körperliche Züchtigung, fixer Teil der Erziehung war.

 

Gehen wir also ins Jahr 1976 zurück. Zu jener Tageszeit, wo die Schulglocken der Volksschulen, den Schulschluss einläuten. Wenn wir im Stiegenhaus nach Schreiberling Junior Ausschau halten wollen, müssen wir aber sehr vorsichtig sein, wollen wir nicht von einer Herde losgelassener Schülerinnen und Schüler (eigentlich nur Schüler. War der Schulbetrieb doch früher geschlechtsspezifisch getrennt) über den Haufen gerannt werden. Enorme Energien werden frei, wenn die Schülerinnen und Schüler über die steinernen Treppen sausen und sich dem Weg nach Draußen bahnen.

Was meine persönliche Erfahrung anbelangt, kann ich sagen, dass sich an diesen Energien nichts geändert hat und sich auch mit Sicherheit 30 Jahre später, nichts ändern wird.

 

Alle draußen? Nein. Ein Schüler hat es offensichtlich nicht so eilig. Beinah behäbig. Von einem Drang zu laufen, ist hier nichts zu erkennen. Im Gegenteil!

 

[hier folgt die Beschreibung des Kindes: Warum hatte er es nicht eilig? Welchen Status hatte er unter seinen Schulkameraden? Hier nahm vermutlich alles seinen Anfang. Imaginäre Freundschaften. Selbstgespräche. Etc. … ]

 

[Das nächtliche Setting:

Es beginnt fast immer mit einem freundlich sanften „Hallo …“ Sven hört mir zu und fragt nach. Anna fragt nach und hört zu …

 

EinschlafzuhörerInnen

 

[Das frühere Setting…

Es liegt noch nicht so lange zurück, wo das Muster seines Kopf Kino Konstrukts, dem er sich jede Nacht hingab, um von seiner Schlaflosigkeit ablenken zu können, auf einer sehr morbiden Grundstimmung basierte. Über zig Jahre hatte Er dieses Szenario im Geiste durchgespielt. Nacht für Nacht.

Der Dramaturgie dieses gedanklichen Hörspiels, lag immer die Selbe konstante Annahme zu Grunde. Die Vorstellung, Er wäre verstorben. Wie es zu diesem tragischen Vorfall gekommen ist, wie auch andere spezifische Details, standen nie wirklich im Vordergrund.

 

Während unserer irdischen Existenz, gerade auch dann, wenn wir das Gefühl haben, die Welt meint es nicht immer ganz ehrlich mit uns, poppt die Frage auf, wer wohl alles am Grab zu sehen sein wird. Wer wird da sein und Anteil nehmen, wenn du für alle Zeit eingeschlafen bist. Gleichfalls, ist für den Verstorbenen von zentraler Wichtigkeit, WAS gesprochen wird.

 

Zurück in die Gegenwart:

Alle Voraussetzungen scheinen erfüllt zu sein, um ungestört seinen Gedanken nachgehen zu können. Beim Theater spreche ich da vom kreativen Schürfen.

Und diese geborgenen Gedanken, sollen jetzt nicht verloren gehen.

Sein größtes Manko ist seine Ungeduld. Der Gedankengang, zum aufschreiben nah. Der Gedanke soll ins Buch. Er muss auf eine dieser Seiten, weil er ja sonst vergessen werden könnte. Die Füllfeder in der rechten Hand, ist er bemüht, die Gedanken in sein Notizbuch zu übertragen. Schwierigkeiten bereitet ihm der Schatten, für den er selbst verantwortlich ist. Weil das Licht auf seine Hand trifft und der Schatten der Hand wiederum den Schatten aufs Blatt wirft. Wäre Er Linkshänder, wäre alles gut. Das Licht der Lampe würde sich dann gut auf dem zu beschreibenden Blatt ausbreiten.

 

Von Beginn an, als er seine ersten Schreibversuche getätigt hat, hat er seine rechte Hand bemüht, um die ersten Bogen und Schleifen ziehen zu können. Mit rechts, die Zierleisten in Apfel- und Birnenhefte zu malen und zu zeichnen.

Hatte er überhaupt eine Wahl, mit welcher Hand er sich das Schreiben aneignete? Nun sitzt er völlig verbogen in seinem Bett, muss sich künstlich verrenken, vollzieht die denkbar schädlichste Haltung, was Rücken und Wirbelsäule anbelangt.

 

Ich höre schon die Stimmen. Auch ohne Diagnose. Einer Diagnose, die eben versucht, das Hören von Stimmen diagnostisch einzuordnen. Die sich fragen, wieso richtet er sich nicht auf – geht diese zwei Schritte, in Richtung seines multifunktionalen Tisches – der zwar so wirkt, als ob er aus einem Heimatfilm der 80iger entnommen wurde, ihm aber bis Dato, ausgezeichnete Dienste geleistet hat, um dort seine Gedanken sauber verschriftlichen zu können. So, dass sie am Morgen danach, sauber genug, die Seiten des Notizbuch zieren. Er nicht wieder zum Tapetenmesser greifen muss. Oder weit schlimmer, das Büchlein dem Altpapierbehälter zuführen zu müssen.

 

Ein länger geplanter Text, der aber schließl

ich, wie so manch andere Outputs, irgendwann vor sich hin fragmentierte…

 

Fragment 2o19

 

©hristof/derschreiberling

 

 

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